Gelungene Premiere des Vereinsaktivtages ARBERLAND

Ein Ehrenamt auszuführen ist zeitaufwändig und fordernd und dennoch gibt es sie, die engagierten Macher, die so unerlässlich und stützend für eine Region sind. Doch sie werden weniger und neue lassen sich nur mehr schwer gewinnen oder motivieren. Wie diesem Trend ein Riegel vorgeschoben werden kann und wie andere Gleichgesinnte beispielsweise mit solchen Herausforderungen umgehen, darüber tauschten sich rund 70 Ehrenamtliche des Landkreises Regen am 16. Oktober beim Vereinsaktivtag aus. Dabei handelt es sich um ein neues Vernetzungsformat des Regionalmanagements der Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio GmbH in Kooperation mit dem Landratsamt Regen.

„Dass es ohne Sie/euch nicht geht, das muss ich nicht weiter erwähnen“, begrüßte Dr. Ronny Raith, weiterer Stellvertreter der Landrätin, die ehrenamtlich Engagierten im Hohenzollern Skistadion, „und dennoch liegt es mir am Herzen, Ihnen/euch dafür zu danken. Ohne Ihr/euer Engagement würde vieles in unserer Gesellschaft nicht rund laufen. Zusätzlich – und das wird oft unerwähnt gelassen – braucht es aber auch Stellen, die Sie/euch bei Fragen unterstützen und Veranstaltungen wie die heutige organisieren, um voneinander und miteinander Neues zu lernen.“ Damit verwies er auf die Ehrenamtsansprechpartnerin vom Regionalmanagement Maria Schneider, die zusammen mit ihrem Team den Vereinsaktivtag mit der Intention ins Leben gerufen hatte, „um all denen, die gefühlt immer nur geben, etwas zurückzugeben, aber auch, um sie alle an einem Ort zusammenzubringen, wo sie in einem ungezwungenen Rahmen über ihre Erfahrungen sprechen und sich austauschen können“.  

Neben der Vernetzung und dem Austausch der Ehrenamtlichen lag der Fokus des ersten Vereinsaktivtages auf den Themen Mitgliedermotivation und -aktivierung. Passend dazu wurden mit Dr. Richard Nägler von der Hermann Ehlers Stiftung e.V. und Vereinsberater Karl Bosch zwei renommierte Experten auf diesem Gebiet eingeladen. Ersterer erläuterte in seinem Online-Vortrag „Menschen im Verein binden und verbinden“ beispielsweise, wie aus passiven wieder aktive Mitglieder werden können – ein Problem, mit dem nicht nur hierzulande viele Organisationen zu kämpfen haben – und wie sich ganz generell ungenutzte Ressourcen eines Vereins reaktivieren lassen. Der zweite Referent Karl Bosch wiederum klärte in seinem Vortrag „Motivierte Mitglieder, das wärs“ über die Gründe für Demotivation und Möglichkeiten der Motivation – wie etwa die Übertragung von Verantwortung, ausreichend Wertschätzung und richtige Kommunikation – auf.

Ausgestattet mit vielen neuen Erkenntnissen ging es für die Teilnehmenden des Netzwerktreffens dann hinaus ins Freie zu Sepp Schneider und Herbert Unnasch, die ihnen bei einer Führung mit viel Herzblut Einblicke in „ihr“ Stadion am Fuße des Großen Arbers gewährten und die Ehrenamtler anschließend beim „Biathlon für Jedermann“ selbst ans Schießgewehr baten. Bei strahlendem Sonnenschein und dem Ausprobieren einer für die meisten neuen Sportart fiel es den Anwesenden sichtlich leicht, einmal über die eigenen Vereinsgrenzen hinaus ins Gespräch zu kommen. Dass ihre Idee aufgegangen ist und über die insgesamt erfolgreiche Veranstaltungspremiere freute sich insbesondere Maria Schneider: „So viele haben sich heute zu uns auf den Weg ins Stadion gemacht – ich hätte mir keinen besseren Auftakt für unser neues Format wünschen können, deshalb Danke an alle Verantwortlichen und an alle Engagierten, die gekommen sind.“ Aufgrund der positiven Resonanz wolle man künftig jedes Jahr einen landkreisweiten Vereinsaktivtag veranstalten. Beim anschließenden Oktoberfest mit musikalischer Begleitung durch das Duo „MG“ ließen die Ehrenamtler den Tag mit von der Brauerei Falter gesponsertem Bier und zünftiger Verpflegung ausklingen.

Das Regionalmanagementprojekt „Ehrenamtsförderung ARBERLAND“ läuft in enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Regen und wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.